IC ESSAYS»

Parkside Gallery, Schadekgasse 5 / Top 9, 1060 Wien

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“photographic essays”

Bei den „Photographic Essays“ handelt es sich um Erzählungen im doppelten Sinn: die Fotografie selbst, als „Erzählform“ und die davon getrennte, eigenständige Form des Essays über die Fotografie. Beide, die Fotografie und der Text, spiegeln die persönliche Auseinandersetzung der Autoren mit einem Ausschnitt einer persönlichen Wirklichkeit wider.

Der begleitende Text zum Bild, subjektives Interpretations-Angebot oder Bildanalyse, versteht sich als Einladung an den Betrachter, den gelegten Spuren lustvoll zu folgen und will ihn ermuntern, sich sein eigenes persönliches Wahrnehmungs-Universum zu erschließen. In diesem Sinne stellt der angebotene Essay naturgemäß eine von vielen Interpretationsmöglichkeiten dar.

Die gezeigten Arbeiten sind Teil eines seit 2020 laufenden Projekts von Harald Woschitz (Fotografie) und Andreas Stalzer (Essay) – zwei Künstler und Forscher, die sich in einem „Labor“ treffen, um mit einer methodisch angelegten Versuchsanordnung etwas Neues zu entdecken.

Ausgehend vom Foto, als Katalysator, wird hier der Versuch unternommen, die zeit-gegebene Art der Wahrnehmung zu überprüfen. Die dem Betrachter gestellte Herausforderung und gleichzeitig auferlegte Verantwortung besteht darin, die Fotografie, eine in die Zeitlosigkeit gehobene Vergangenheit, als Angebot wahrzunehmen, seine persönliche, jetzt denkbare Gegenwart, Geschichte und Zukunft als etwas Veränderbares zu begreifen. In diesem Kontext ist der Essay ein ebensolcher subjektiver Katalysator, der es ermöglichen soll, die Tür zum persönlichen Zeit- und Möglichkeiten-Raum aufzustoßen.

Bei den ausgestellten „Photographic Essays“ handelt es sich um keine herkömmliche Ausstellungssituation, wo Bild und Bildbeschreibung einander als funktionale Paarung begleiten, sondern um das Resultat einer gemeinsamen Erzählung als Antithese zur Behauptung einer objektiv wahrnehmbaren Zeit. So wie sich tradierte Märchen von Generation zu Generation anpassen und verändern, ist auch hier die vermeintliche Wirklichkeit eine wandelbare und so unserer verantwortungsvollen Deutungshoheit unterworfen.

Die gewählte Form der Präsentation, konkret die Reduktion auf nur zwei Bild-Text-Paarungen, verweist auf zwei aufgeschlagene Buchseiten, verbunden mit der Einladung,
einen sehr persönlichen, inneren Dialog mit dem hier „Erlebten“ zu beginnen.

Die hier erstmals gezeigten Arbeiten aus den „Photographic Essays“ werden Teil eines Buches, das Ergebnisse der laufenden „Untersuchungen“ dokumentiert.
Eine gebundene Form eigenständiger Wahrnehmungen in der Zeit.

Harald Woschitz, 1965, lebt als Fotograf in Wien und Zürich

Andreas Stalzer, 1960, lebt als Kunstvermittler und Kurator in Wien und Limbach (Bgld.)